Weihnachtskrippe in Rimbach
Immer wenn am Christfest die Kerzen am Weihnachtsbaum den weitläufigen Altarraum in der Rimbacher Kirche in ein stimmungsvolles Licht tauchten, sehnten sich viele Gemeindeglieder nach einer schönen Krippe. "Warum haben wir in der Kirche keine Krippe? Die gehört doch zu Weihnachten unbedingt dazu!"
In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts entstand der christliche Brauch, die Geburt Christi figürlich als "Krippe" darzustellen. Papst Sixtus III. (432-440 n. Chr.) ließ in Rom eine Kapelle bauen und in ihr eine Weihnachtskrippe aufstellen. In vielen Kirchen stehen seitdem Krippenfiguren.
Die Rimbacher Kirche sollte auch eine Krippe bekommen!
Im November 2001 nahm der Rimbacher Kirchenvorstand auf Vermittlung von Pfarrer Bouvain Kontakt zu dem Holzschnitzer Hans Hemmerling in Fulda auf. Der Hobbyschnitzer entwarf nach Vorstellungen der Kirchenvorstandsmitglieder einige Probefiguren. Mitglieder des Kirchenvorstandes begleiteten die Arbeit. (Bild rechts: Die Kirchenvorsteher Heinrich Döring und Franz Winter besuchten den Holzschnitzer). Am 24. April 2002 präsentierte Hemmerling die Probefiguren in der Rimbacher Kirche.
Nach der Zustimmung des Kirchenvorstandes schuf Hemmerling dann 13 Krippenfiguren aus Lindenholz. Die Figuren sind ca. 40 cm groß und ohne eine weitere Farbgebung nur mit schützenden Bienenwachs überzogen. Zum Christfest 2002 wurden die 13 Figuren des Fuldaer Holzschnitzers erstmals in der Rimbacher Kirche aufgestellt. Im Jahr 2003 wurde mit dem Engel eine 14. Figur von Gemeindegliedern gestiftet.
Der Holzschnitzer Hans Hemmerling
Hans Hemmerling, Hobbyschnitzer, geboren am 16.04.1938 in Flieden, wohnt in Fulda, Am Badegarten 1; gelernter Metzger (seit 1971 bei Kerber). In einem Urlaub in den 50er Jahren auf der Albinger Alp besuchte er einen Schnitzkurs, bei dem er die Grundbegriffe des Holzschnitzens erlernte. Weitere Fähigkeiten hat er sich autodidaktisch erarbeitet. Seit 1998 in Pension, seitdem verstärkt als Hobbyschnitzer tätig. Viele Auftragsarbeiten, die sogar bis nach Amerika verkauft wurden.
Die Rimbacher Krippe erhielt zum Christfest 2003 einen Engel.
Der Rimbacher Kirche wurde zum Christfest 2003 eine weitere Krippenfigur gestiftet. Herta und Karl Werther Häckel aus Rimbach haben einen Engel in Auftrag gegeben und diese Krippenfigur der Kirche ihres Wohnortes gestiftet. Erst im Jahr davor hatte die Kirche erstmals seit ihrem Bestehen eine Krippe mit 13 Figuren erhalten. Die ca. 40 cm hohen Engelsfigur für die Rimbacher Krippe schnitzte der Fuldarer Holzschnitzer Hans Hemmerling aus einem Lindenholzblock.
Der Weihnachtsengel ist nicht zierendes Beiwerk
Engel kennen wir aus vielen Kirchengebäuden: kleine pausbackige, nackte Kindergestalten, die einen barocken Himmelbevölkern und harmlos und letztlich überflüssig als Zierrat ins Poesiealbum geklebt werden. Solche Engelchen finden wir in der Bibel nicht.
Der Weihnachtsengel ist nicht zierendes Beiwerk, nicht Statist einer wunderlich - rührenden Geschichte, auf den man verzichten könnte. Der Engel sagt vielmehr das entscheidende Wort. Wenndie Engelbotschaft aus der Weihnachtsgeschichte gestrichen würde, dann bliebe nur eine Geschichte, wie sie viele, viele Male seitdem undvordem geschehen ist: Ein Kind kommt im Stall zur Welt, weil sonst kein Platz ist. Wie viele Kinder sind so in Ställen und anderen Elendsquartieren zur Welt gekommen? Niemand hatdavon Notiz genommen. Auch in Bethlehem wäre dieses Ereignis unbeachtet geblieben. Die Hirten wären bei ihren Schafen geblieben und hätten nichtdie frohmachende Botschaft erfahren. Wir würden heute nicht Weihnachten feiern, wenn nicht der Christnachtengel verkündet hätte: "Euch ist heute der Heiland geboren!"
Es kommt darauf an, was der Engel als Botschaft auszurichten hat. Die Engelgeschichten in der Bibel stellen uns nicht so sehr vor die Frage, ob wir sie glauben oder nicht. Sie fordern uns vielmehr auf, bereit zu sein für Gottes Botschaft. Wie diese Botschaft zu den Menschen kommt, das bleibt ganz allein Gottes Verfügung. Engel brauchen morgen nicht zu kommen, wie sie gestern kamen. Ihr Erscheinungsbild ist nicht maßgebend, sondern ihre Botschaft.