Gemeindefest 2015
Alles hat seine Zeit
Von einer Schaltsekunde und mehr Zeit füreinander
Die Kirchengemeinden der Pfarrei Queck feierten am 28. Juni 2015 ihrr 39. Gemeindefest
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird der Zeit dieses Jahres eine Schaltsekunde hinzugefügt. Wir merken von diesem Gewinn nichts aber wir brauchen mehr Zeit füreinander. Im Familiengottesdienst zum Gemeindefest in Queck ging es um das Thema "Zeit".
Gemeinsam feierten die vier Kirchengemeinden der Pfarrei Queck am vergangenen Sonntag ihr 39. Kindergottesdienst- und Gemeindefest. Das Fest begann um 13.00 Uhr mit einem Familiengottesdienst, zu dessen musikalischem Gelingen der Kirchenchor Ober-Wegfurth die Lieder "Herr, wir wissen, dass du lebst" und "Mashiti" beitrug. Das Thema des Gottesdienstes "Alles hat seine Zeit nur ich habe keine Zeit!" war von den Kindern an drei Sonntagen mit vorbereitet worden. Aus diesem Kindergottesdienstblock brachten die Kinder drei Lieder mit in den Gottesdienst, die sie, von Gudrun Gabriel auf der Gitarre und Karen Göbel mit der Flöte begleitet, vortrugen. Die Gemeinde wurde in der Kirche von den Kindern singend begrüßt mit dem Lied "Guten Tag, ihr seid willkommen, setzt euch hin, wir fangen gleich an." Die Kindergottesdienstmitarbeiterinnen hatten ein Anspiel vorbereitet, bei dem Gudrun auf der Suche nach einem Spielgefährten zunächst nur auf Menschen traf, die keine Zeit hatten. Fernsehen, am Computer arbeiten, Einkäufe machen und so weiter waren wichtiger als das gemeinsame Spielen. Niemand hatte Zeit. Dann traf Gudrun auf eine Oma, die von sich sagte: "Ich habe viel Zeit, komm, ich erzähle dir eine Geschichte." Und die Oma erzählte die Geschichte von der Kindersegnung aus der Bibel. Kinder kamen dazu als Jesus predigte. Die Jünger wollten die Kinder wegschicken, aber Jesus ließ sie zu sich kommen. Er nahm sich Zeit für die Kinder.
An das Anspiel schloss sich die Predigt von Pfarrer Pierre Bouvain an. Der Pfarrer wies darauf hin, dass der Text von der Kindersegnung eigentlich kein Text zum Thema "Zeit" sei. Es gehe vielmehr darum, die Gaben, die Gott gibt, wie ein Kind anzunehmen. Und Gott schenkt uns Zeit! Wenn wir am Morgen die Augen öffnen, liegt ein ganzer Tag vor uns als Geschenk Gottes. Wir müssen uns diese Zeit nicht verdienen, sondern dürfen sie als Geschenk annehmen. Der Pfarrer ging auch darauf ein, dass in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag um 1:59:59 Uhr dem Jahr eine Schaltsekunde hinzugefügt wird. Diese Schaltsekunden sind notwendig, weil die Erde für eine Umdrehung ein klein wenig länger braucht als 24 Stunden. Die Weltzeit und die astronomische Zeit würden immer weiter auseinanderklaffen, wenn nicht hin und wieder eine solche Schaltsekunde eingefügt würde. Füreinander aber brauchen wir mehr Zeit als nur eine Schaltsekunde. Weil Gott uns Zeit schenkt, deshalb können wir sie auch füreinander einsetzen.
Der Gottesdienst klang aus mit einem mitreißenden Orgelnachspiel des Organisten Mario Stucki, das die Gemeinde spontan zum Mitklatschen animierte. Mit Applaus schloss der Gottesdienst.
Im Pfarrgarten ging es dann mit Musik weiter. Der Posaunenchor der Pfarrei Queck empfing die Gottesdienstbesucher mit Blasmusik. In loser Reihenfolge traten über den Nachmittag verteilt die einzelnen Chöre der Pfarrei auf. Es gelang der Dirigentin Ute Fischer ganz spontan alle Chöre zu einem gemeinsamen Vortrag zu bewegen. Aus mehr als 60 Kehlen erklangen die "Irischen Segenswünsche".
Im Pfarrhaus wartete ein großes Kuchenbuffet und im Pfarrgarten sorgten die Konfirmanden für kalte Getränke. Bei herrlichem Sonnenschein war der heißeste Platz am Würstchengrill. Hier waren die "Sterneköche" aus dem Kirchenvorstand Mario Stucki und Jörg Heil emsig tätig. Immerhin galt es 250 Würstchen zu grillen.
Die Kinder kamen natürlich auch nicht zu kurz. Nicht nur die Kindergottesdienstmitarbeiterinnen nahmen sich für die Kinder Zeit zum Spielen, sondern auch einige Väter und Mütter gesellten sich dazu.
Nach diesem gelungenen Kindergottesdienst- und Gemeindefest freut sich die Pfarrei Queck schon auf das nächste Jahr, wenn wir zum 40. Mal zusammen feiern.
Pierre Bouvain