2015 Die Welt ein Dorf

Wenn die Welt ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre

Auf der 15. Kinder- und Konfirmandenfreizeit Erntedankgottesdienst vorbereitet

Gut sieben Milliarden Menschen wohnen auf dem Erdball. Eine Zahl, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt. Aber was wäre, wenn die Welt ein Dorf mit nur 100 Einwohnern wäre.

Dieser Frage gingen fast 50 Kinder, Konfirmanden und Mitarbeiter aus der Pfarrei Queck an einem Wochenende im September auf dem Hoherodskopf nach. Die Pfarrei Queck hatte zu ihrer 15. Kinder- und Konfirmandenfreizeit in die Jugendherberge auf dem Hoherodskopf eingeladen. Von den 64 Kindern im Alter von 7-14 Jahren, die in der Pfarrei Queck wohnen, war jedes zweite Kind mit dabei. Eine kleine Zahl, wenn man bedenkt, dass die Weltbevölkerung pro Jahr um rund 84 Millionen Menschen anwächst. Pro Tag werden etwa 230.000 Kinder geboren. Pro Minute sind das etwa 159 Geburten.

Nach der Zimmerverteilung und dem Bettenbeziehen wurde in einer "Brainstorming-Aktion" gesammelt, wofür wir am ErnteDANKfest danken können. Dann wurde zunächst einmal der eigene Standort in der Welt bestimmt. In eine Europa- und eine Weltkarte wurden die Dörfer der Pfarrei Queck eingetragen. Wenn die Welt ein Dorf wäre, dann würden die großen Entfernungen verschwinden. Menschen aus fernen Kontinenten würden nur ein paar Straßen weiter oder gar um die Ecke wohnen.

Abendspaziergang zur Niddaquelle

Es dämmerte bereits, als die Freizeitgruppe aufbrach zu einem Spaziergang zu den nahe gelegenen Forellenteichen und der Niddaquelle. Auf dem Damm am oberen Forellenteich angekommen, nutzte Kirchenvorstandsmitglied und Förster Helmut Daubert die Situation des Halbdunklen aus, um drei kleine gruselige Sagen zu erzählen, die genau an diesem Damm beheimatet waren. Schauspielerisch gekonnt vorgetragen, schlug Helmut Daubert mit den alten Sagen die Kinder in den Bann. Durch den dunklen Wald ging es dann weiter in Richtung Niddaquelle. Auch hier konnte der Förster interessante Informationen beisteuern, die die Landgrafenquelle in der Nähe betrafen.
Den Tag schloss die Freizeitgruppe nach der Rückkehr in die Jugendherberge mit einem kurzen Abendgebet.

Weltreiserallye am zweiten Freizeittag

Am Morgen des zweiten Freizeittages stießen fünf Mitarbeiterinnen und fünf kleinere Kinder aus der Pfarrei zur Gruppe dazu, um den Tag auf dem Hoherodskopf zu verbringen. Mit einer Präsentation informierte Pfarrer Pierre Bouvain über die Weltreise einer Jeans. Vom Pflücken der Baumwolle in Kasachstan, über das Spinnen des Baumwollgarns in der Türkei, dem Färben in Taiwan und viele weitere Stationen legt eine Jeans bis zur Fertigstellung rund 60.000 Kilometer zurück. Für die Weltwirtschaft spielen lange Wege keine große Rolle. Man sieht die Welt als globales Dorf und holt sich Arbeitskraft dort, wo sie billig ist.

Im neben der Jugendherberge gelegenen Wald konnten die Kinder und Konfirmanden dann bei einer "Weltreise" die Stationen der Jeansgeschichte spielerisch in einer Rallye durchlaufen. An neun Stationen galt es Baumwolle in Indien zu pflücken, Waren in die Türkei zu transportieren, Wäsche in Taiwan aufzuhängen, in Holland Kisten zu stapeln noch mehr. Kinder und Konfirmanden wurden in vier Altersgruppen eingeteilt. Bei den einzelnen Wettbewerben wurde die Zeit gestoppt oder Punkte gezählt. Und am Abend erhielten die beiden besten in einer Altersgruppe Urkunden.

Fahrt auf der Sommerrodelbahn

Am Samstagnachmittag startete die Gruppe dann zu einem Spaziergang zur Sommerrodelbahn und zum Baumkronenpfad auf dem Hoherodskopf. Bei den bisherigen Freizeiten hatte das Regenwetter auf dem Hoherodskopf eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn verhindert. In diesem Jahr aber spielte das Wetter mit. Als allerdings die ersten 35 Freizeitteilnehmer auf der Bahn waren, gab es einen Regenschauer, so dass die anderen zunächst warten mussten. Die Gruppe spazierte deshalb über den Baumkronenpfad, während die Sonne sich Bahn brach. Nun konnten auch die restlichen Freizeitteilnehmer die Sommerrodelbahn benutzen.

Gäste aus aller Welt

Der späte Nachmittag und der Abend galten der Vorbereitung einer besonderen Aktion im Familiengottesdienst. Die Pfarrei Queck lädt sich zum Familiengottesdienst am kommenden Sonntag Gäste aus aller Welt ein. Die Freizeitteilnehmer malten Menschen aus den verschiedenen Erdteilen und Ländern, gaben ihren Gästen Namen und sammelten Informationen zu ihren Herkunftsländern. So entstanden sechszehn Biographien, die am kommenden Sonntag im Gottesdienst vorgestellt werden. Mit einem Spielabend ging der zweite Freizeittag zuende.
Am Sonntag wurden die einzelnen Beiträge für den Familiengottesdienst der Gruppe präsentiert, die Zimmer wurden geräumt und nach dem Mittagessen kam der Bus, um die große Freizeitgruppe wieder in die Dörfer der Pfarrei Queck zu bringen.
Alle Freizeitteilnehmer freuen sich auf den Familiengottesdienst am kommenden Sonntag um 10.00 Uhr in der Quecker Kirche. Dort werden die Ergebnisse von der Freizeit präsentiert. Der Posaunenchor der Pfarrei Queck und der Männergesangverein werden den Gottesdienst musikalisch ausgestalten.

Kinderfreizeit

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